Das Nackenkissen hat es bereits in etliche unserer Betten geschafft – doch was genau ist der Unterschied zu einem normalen Kissen? Und wieso schwärmen alle davon? Heute möchten wir das Mysterium Nackenkissen angehen und in unserem ultimativen Guide keine Fragen mehr dazu offen lassen.

Was ist ein Nackenkissen?

Was ist ein Nackenkissen Es sind Kissen, die durch ihre spezielle Passform den Halswirbelbereich während des Schlafes optimal unterstützen und entlasten. Der Kopf wird durch ein Nackenkissen in die richtige Position gebracht, in der er mittig auf dem Kissen liegt, sodass die Halswirbelsäule nicht abknicken kann und die ganze Nacht lang in der anatomisch richtigen Position gehalten verweilt. So beugt man Rücken- und Nackenschmerzen vor oder kuriert bereits vorhandene Schmerzen aus. Ein normales, weiches Kissen wirkt weder unterstützend noch entlastend auf die Halswirbelsäule und kann somit nicht mit einem Nackenkissen konkurrieren.




Gibt es generell die „richtige“ Schlafposition?

Jeder Mensch hat andere Vorlieben und so auch bezüglich seiner Schlafposition. Es gibt 6 verschiedene Positionen, in denen wir Menschen in den Schlaf finden können und jede einzelne hat ihre Vor- und Nachteile:

  1. Der Rückenschläfer, Arme seitlich anliegend:
    Diese Position entlastet die Wirbelsäule und den Hals optimal. Allerdings neigen Rückenschläfer oftmals zum Schnarchen oder einer sogenannten Schlafapnoe, bei der es zu unbewussten Atemaussetzern während dem Schlafen kommt.
  2. Der Rückenschläfer, Arme nach oben gewinkelt:
    Auch in dieser „Seestern“ Position tut man dem Rücken nur Gutes. Die Nachteile ähneln vorherigen Position: Schnarchen, Schlafapnoe und Sodbrennen.
  3. Der Bauchschläfer:
    Diese Position kann einen positiven Effekt auf die Verdauung haben. Leider aber wird in dieser Schlafposition die natürliche Krümmung der Wirbelsäule nicht unterstützt, was zu Rücken- oder Nackenschmerzen führen kann
  4. Die Fötusstellung:
    Von dieser Schlafposition rät man im Allgemeinen immer ab. Sie trägt weder zur gesunden Entlastung von Rücken und Nacken bei, noch lässt sich in dieser Position die Lunge gut entfalten, was eine tiefe Atmung verhindert.
  5. Der Seitenschläfer, Arme nach unten:
    In dieser Position wirkt man Rückenschmerzen quasi entgegen und sorgt für die optimale Entlastung der eigenen Wirbelsäule.Der einzige Nachteil wird durch die Schwerkraft bedingt : Falten an Kinn und Busen.
  6. Der Seitenschläfer, Arme ausgestreckt:
    Auch diese Position tut Rücken und Nacken etwas Gutes. Allerdings kann das Schlafen auf der Seite zu Schulter- wie auch Armschmerzen führen, indem man den Blutfluss durch das eigene Gewicht behindert. Oftmals verschlimmert das Ausstrecken des Armes das Einklemmen von Nerven noch.

Für welche Schlafposition eignet sich ein Nackenkissen?

Nackenkissen eignen sich sowohl für Rücken- als auch für Seitenschläfer, allerdings sollte man die Unterschiede in der Höhe beachten.

Seitenschläfer sollten ein höheres und voluminöseres Nackenstützkissen nutzen, sodass die Wirbelsäule und der Kopf in einer geraden Position liegen und optimal gestützt werden. Außerdem sollte das Kissen nicht zu weich sein, da ansonsten der Kopf einsinkt und die Stütze nicht mehr gegeben ist.

Rückenschläfer allerdings sollten auf ein nicht allzu hohes Kissen mit weniger Volumen zurückgreifen, damit der Nacken nicht überspannt wird.

Viele Nackenkissen besitzen deshalb zwei unterschiedlich geformte „Kanten“, um sowohl für Rückenschläfer als auch für Seitenschläfer geeignet zu sein.

Welche Variationen an Nackenkissen gibt es?

  1. Das Nackenstützkissen
    Nackenstützkissen passen sich ergonomisch der Form der Wirbelsäule an und man spricht ihnen deshalb eine orthopädische Wirkung zu. Sie stützen den Hals- und Schulterbereich optimal und halten diesen gleichzeitig in einer anatomisch gesunden Position. Diese Art von Kissen eignen sich sehr gut als Vorbeugungsmaßnahme gegen Rücken- oder Nackenschmerzen oder zur Linderung bereits vorhandener Schmerzen. Sie sind meistens in den Größen 30x60 cm und 40x80 cm erhältlich und unterscheiden sich anhand der Füllung. Üblicherweise besteht der Kern aus Visco elastischem Schaum oder Latex, aber man kann ebenso auf ein Kissen mit Dinkelspelz Füllung oder auch Daunen zurückgreifen.
  2. Das Nackenhörnchen
    Ein Nackenhörnchen ist ein in U-Form gefertigtes Kissen, das sowohl den Nacken als auch den Kopf stützt. Gefüllt werden sie mit Schaumstoff, Luft oder Naturprodukten wie Hirsespreu oder Kirschkernen. Oftmals werden sie auf Reisen angewendet, aber ihnen wird auch große Hilfe bei Krankheitsbildern wie Schluckbeschwerden nachgesagt
  3. Die Nackenrolle
    Nackenrollen weisen eine längliche Form auf und eignen sich ebenfalls zur optimalen Stütze von Kopf und Nacken. Sie entlasten die Halswirbelsäule und beugen somit Verspannungen vor. Bezüglich des Füllmaterials gibt es neben Mikroperlen, Schaumstoff oder Dinkelspelz noch etliche Variationen ganz nach dem Motto: was das Herz begehrt.

Aus welchem Material sollte ein Nackenkissen sein?

Etliche Tests haben gezeigt, dass Nackenkissen aus einem viskoelastischem Schaum die Besten in der Druckentlastung wie auch in der individuellen Anpassung an die Kopfform sind. Dennoch gibt es eine große Vielfalt an Füllmaterial.

Für wen sind Nackenkissen besonders geeignet?

Kurz gesagt für Jedermann. Da die Kissen individuell nach Schlaftyp ausgesucht werden können und sich der Kopfform anpassen, eignen sich die Kissen sowohl für Erwachsene als auch für Kinder. Mit Öko Tex zertifizierte Kissen eignen sich außerdem sehr für Allergiker.

Auch Menschen die besonders stark schwitzen, werden mit einem Nackenstützkissen äußerst gut bedient sein, da die meisten Kissen atmungsaktiv sind und somit die Feuchtigkeit keinen Schimmel bilden kann. Generell sollte man die Nackenkissen morgens gut auslüften, damit die in der Nacht aufgenommene Feuchtigkeit wieder abgegeben werden kann. Die meisten Nackenkissen verfügen über einen abnehmbaren Bezug oder sind im besten Fall komplett waschbar. Falls Sie Probleme mit Hausstaubmilben haben, sollten Sie darauf achten, dass das Kissen bzw. der Bezug bei 60°C waschbar ist.